Hubertuskapelle erhält Fassadenpreis
Die von Architekt Boy-Gonne Holst sanierte Hubertuskapelle
in Ückesdorf erhielt einen ersten Preis beim Fassadenwettbewerb
2005 der Stadt Bonn.
Die Sanierung des vergangenen Jahres war insbesondere wegen
der sich ablösenden Fachwerkfüllungen an den Fassadenwetterseiten
und der Wasserableitung über Wasserspeier, die große
Teile des Sockelmauerwerks beschädigt hat, notwendig
geworden. Im Zuge der Außensanierung wurden auch die
Innenerneuerung und Umgestaltung vorgenommen. Hierbei fällt
besonders die neue Farbgebung und die dimmbare moderne Beleuchtung
ins Auge.
Die Jury des Fassadenwettbewerbs kam zu folgender Preisbewertung:
Die als private Stiftung 1718 erbaute Kapelle St. Hubertus
in Bonn-Röttgen Ückesdorf in der Hubertusstraße,
ist ein Sonderfall, für den die Jury besonders interessiert
und dankbar ist, denn dieses kirchliche Denkmal wurde in Privatinitiative
wieder hergestellt.
Das dem Schutzheiligen der Jäger, dem Hl. Hubertus, geweihte
Kirchlein, wurde am 11.Juni 1985 in die Denkmalliste eingetragen.
Die kleine Kapelle wurde recht aufwändig und denkmalgerecht
saniert, die Lehmgefache repariert, ein nicht denkmalgerechter
zementhaltiger Putz wurde entfernt und durch einen neuen Putz
ersetzt, der gesamte Sockel der in Hanglage stehenden Kirche
wurde komplett überarbeitet.
Als preiswürdig erkannte die Jury hier nicht allein
den Umgang mit dem Gebäude an sich, sondern auch den
verantwortungsvollen Erhalt, die Gestaltung und Pflege des
zugehörigen kleinen eingefriedeten Freiraumes und der
erhaltenen Grabkreuze, die an dieser Stelle erst seit ca.
25 - 30 Jahren stehen. Kapelle und Umfeld bilden in dem kleinen
Bonner Vorort einen wichtigen, vorbildlich und verantwortungsvoll
gepflegten historischen Identifikations- und Aufenthaltsort.
Bürgerliches, privates Engagement für dieses Kirchlein,
dessen Pflege und Erhalt im gesellschaftlichen Interesse liegen,
das hat in Ückesdorf übrigens durchaus Tradition,
denn bereits 1859 war die Kirche, damals das einzige Gotteshaus
des Dorfes, von Ückesdorfer Einwohnern zum ersten Mal
grundlegend instandgesetzt worden. Während heute die
geschrumpfte Schar der Kirchenmitglieder und Kirchensteuerzahler
in der Regel erwartungsvoll und geradezu fordernd den Erhalt
ihrer Kirchen von der Landesdenkmalpflege und vom kirchlichen
Bauamt erwarten, zeigte man in Ückesdorf - ganz im Sinne
bewährter Tradition - Privatinitiative. Man kann daher
nur wünschen, dass dieses positive Beispiel über
Ückesdorf hinaus Schule machen möge. Unser aller
Anerkennung durch den Bonner Fassadenpreis verdient es deshalb
allemal.
Quelle: Pfarrbrief "KONTAKTE" 3/2005 - Dezember
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