Die Geschichte des Seelsorgebereiches
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Die Darstellung des Seelsorgebereiches soll nicht vorgenommen
werden, ohne einen Blick auf die Geschichte und Entwicklung
der einzelnen Gemeinden hin zur aktuell bestehenden Struktur
zu werfen und einzelne Etappen und einschneidende Ereignisse
wahrzunehmen.
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Die Gemeinde St. Maria Magdalena in Endenich ist mit 6401
Gläubigen die größte der Gemeinden im Seelsorgeberich. Das
Gemeindeleben ist geprägt von Zahlreichen Vereinen und unterschiedlichen
Gruppierungen, die relativ selbständig ihre Belange in die
Hand nehmen und regeln. Bis vor wenigen Jahren hatte Endenich
einen eigenen Pastor, Kooperation war noch kein Thema.
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Die nächste sich anschließende Gemeinde ist St. Peter in
Lengsdorf und zählt 2501 Gemeindemitglieder. Lengsdorf, das
nicht nur strukturell in sich ein geschlossenes Ganzes bildet,
hat eine eigene Geschichte: Vor 13 Jahren starb der alte Pastor,
der aus Krankheitsgründen nur noch wenig strukturelle Entscheidungen
getroffen hatte. Daraufhin wurde Lengsdorf vom Röttgener Pastor
mitbetreut. Die Gemeinde war froh, vor fünf Jahren in einem
Pastoralreferenten wieder einen eigenen Ansprechpartner zu
bekommen. Eine der wesentlichen Aufgaben war es, der Gemeinde
wieder eine Struktur zu geben. Zu Lengsdorf gehören auch die
1109 Gläubige zählende Filialgemeinde Ückesdorf mit der Kirche
St. Hubertus. Ückesdorf ist ein Neubaugebiet mit vielen jungen
Familien, die Einwohnerzahl hat sich in den letzten zehn Jahren
mehr als verdoppelt.
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Am weitesten entfernt liegt Röttgen mit der Pfarrei Christi
Auferstehung. In Röttgen leben 2444 Gemeindemitglieder. Diese
Gemeinde ist geographisch abseits von Lengsdorf, aber auch
von Gemeinden anderer Seelsorgebereiche, wie Ippendorf oder
Venusberg, d.h. keine andere Lösung hätte das Problem der
Entfernung lösen können. Kooperation und Zusammenarbeit mit
anderen Gemeinden ist somit unter den Voraussetzungen eine
bleibende Aufgabe der bewußten Gestaltung. Röttgen hatte über
30 Jahre hinweg einen eigenen Pfarrer vor Ort, der 1996 plötzlich
starb.
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Während der Amtszeit dieses Pfarrers wurde auch die Pfarrkirche
erbaut, was für das Bewußtsein und die Identität der Gemeinde
sich ein wichtiger Faktor war. Nach wie vor ist diese Geschichte
sehr prägend für die Gemeindemitglieder. Das Wort von der
“Kooperation” kam somit sehr überraschend für die Gemeinde,
und des braucht viel Geduld, in kleinen Schritten darauf hinzuarbeiten
und ihre Chancen für die Gestaltung der Zukunft auch zu sehen
und zu ergreifen.
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1997 übernahm der derzeitige Pfarrer der Gemeinden den Seelsorgebereich
mit der Aufgabe, die drei Pfarreien zu einer Kooperation zu
bewegen. Da die Gemeinden in keinster Weise auf die neue Situation
vorbereitet waren, bedeutete dies für den pastoralen Dienst
eine große Herausforderung.
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St. Michael, eine kleine Gemeinde in der Weststadt, mit derzeit
nur noch 1379 Gemeindemitgliedern, gehörte bis vor einigen
Jahren zum Innenstadtbereich, zur Münstergemeinde. Im Zusammenhang
der Umstrukturierung der Gemeinden der Innenstadt und Überlegungen
zur Citypastorale in Bonn wurde die bisherige Zugehörigkeit
in Frage gestellt. Bald zwei Jahre brauchte es, bis die Zugehörigkeit
endlich zufriedenstellend geklärt werden konnte. Im Herbst
vergangenen Jahres wurde St. Michael dann in den Seelsorgebereich
C eingegliedert. Damit ist wieder die Möglichkeit geschaffen,
pastorale Anliegen gezielt angehen zu können und kooperative
Strukturen zu den anderen Gemeinden hin aufzubauen.
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Der Seelsorgebereich C im Dekanat Bonn-Nord ist somit eine
in verschiedenen Teilschritten gewachsene Struktur mit sehr
unterschiedlichen Ortsteilen, die ihre je eigene Geschichte
mitbringen. Diese bisherige Kirchenerfahrungen haben das Denken
der Menschen geprägt. Schon die Zusammenlegung der Gemeinden
zu einem Seelsorgebereich war kein reibungsloser Prozeß. Diesen
Prozeß weiter voranzutreiben nicht nur bis zu einer Entscheidung
für eines der vorgegebenen Strukturmodelle, sondern auch in
die tatsächliche Umsetzung hinein, ist die größte Zukunftsaufgabe
der Gemeinden.
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Hinweis der Redaktion:
Zwischenzeitlich haben sich die Gemeinden St. Maria Magdalena,
St. Michael, St. Peter auf einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat
verständigt.
Am 01.Januar 2003 wurde aus diesen Kirchengemeinde die neue
Gemeinde St. Maria Magdalena gebildet. Im März 2003 wurde
dann auch ein neuer gemeinsamer Kirchenvorstand gewählt.
Ebenfalls am 01.Januar 2003 wechselte St. Hubertus in Ückesdorf
von St. Peter zur Kirchengemeinde Christi Auferstehung in
Röttgen.
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(*) Quelle:
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Auszüge: Gemeindeanalyse des Seelsorgebereiches
C im Dekanat Bonn-Nord “Pfarreien unterm Kreuzberg”,
Juli 2001 durch Sr. Theresia M. Tettling (Seite 13)
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