05.04.2003

Pfarrverband Bonn - Unter dem Kreuzberg
Dekanat Bonn-Nord Seelsorgebereich C

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Die Geschichte des Seelsorgebereiches (*)

Die Darstellung des Seelsorgebereiches soll nicht vorgenommen werden, ohne einen Blick auf die Geschichte und Entwicklung der einzelnen Gemeinden hin zur aktuell bestehenden Struktur zu werfen und einzelne Etappen und einschneidende Ereignisse wahrzunehmen.

Die Gemeinde St. Maria Magdalena in Endenich ist mit 6401 Gläubigen die größte der Gemeinden im Seelsorgeberich. Das Gemeindeleben ist geprägt von Zahlreichen Vereinen und unterschiedlichen Gruppierungen, die relativ selbständig ihre Belange in die Hand nehmen und regeln. Bis vor wenigen Jahren hatte Endenich einen eigenen Pastor, Kooperation war noch kein Thema.

Die nächste sich anschließende Gemeinde ist St. Peter in Lengsdorf und zählt 2501 Gemeindemitglieder. Lengsdorf, das nicht nur strukturell in sich ein geschlossenes Ganzes bildet, hat eine eigene Geschichte: Vor 13 Jahren starb der alte Pastor, der aus Krankheitsgründen nur noch wenig strukturelle Entscheidungen getroffen hatte. Daraufhin wurde Lengsdorf vom Röttgener Pastor mitbetreut. Die Gemeinde war froh, vor fünf Jahren in einem Pastoralreferenten wieder einen eigenen Ansprechpartner zu bekommen. Eine der wesentlichen Aufgaben war es, der Gemeinde wieder eine Struktur zu geben. Zu Lengsdorf gehören auch die 1109 Gläubige zählende Filialgemeinde Ückesdorf mit der Kirche St. Hubertus. Ückesdorf ist ein Neubaugebiet mit vielen jungen Familien, die Einwohnerzahl hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Am weitesten entfernt liegt Röttgen mit der Pfarrei Christi Auferstehung. In Röttgen leben 2444 Gemeindemitglieder. Diese Gemeinde ist geographisch abseits von Lengsdorf, aber auch von Gemeinden anderer Seelsorgebereiche, wie Ippendorf oder Venusberg, d.h. keine andere Lösung hätte das Problem der Entfernung lösen können. Kooperation und Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden ist somit unter den Voraussetzungen eine bleibende Aufgabe der bewußten Gestaltung. Röttgen hatte über 30 Jahre hinweg einen eigenen Pfarrer vor Ort, der 1996 plötzlich starb.

Während der Amtszeit dieses Pfarrers wurde auch die Pfarrkirche erbaut, was für das Bewußtsein und die Identität der Gemeinde sich ein wichtiger Faktor war. Nach wie vor ist diese Geschichte sehr prägend für die Gemeindemitglieder. Das Wort von der “Kooperation” kam somit sehr überraschend für die Gemeinde, und des braucht viel Geduld, in kleinen Schritten darauf hinzuarbeiten und ihre Chancen für die Gestaltung der Zukunft auch zu sehen und zu ergreifen.

1997 übernahm der derzeitige Pfarrer der Gemeinden den Seelsorgebereich mit der Aufgabe, die drei Pfarreien zu einer Kooperation zu bewegen. Da die Gemeinden in keinster Weise auf die neue Situation vorbereitet waren, bedeutete dies für den pastoralen Dienst eine große Herausforderung.

St. Michael, eine kleine Gemeinde in der Weststadt, mit derzeit nur noch 1379 Gemeindemitgliedern, gehörte bis vor einigen Jahren zum Innenstadtbereich, zur Münstergemeinde. Im Zusammenhang der Umstrukturierung der Gemeinden der Innenstadt und Überlegungen zur Citypastorale in Bonn wurde die bisherige Zugehörigkeit in Frage gestellt. Bald zwei Jahre brauchte es, bis die Zugehörigkeit endlich zufriedenstellend geklärt werden konnte. Im Herbst vergangenen Jahres wurde St. Michael dann in den Seelsorgebereich C eingegliedert. Damit ist wieder die Möglichkeit geschaffen, pastorale Anliegen gezielt angehen zu können und kooperative Strukturen zu den anderen Gemeinden hin aufzubauen.

Der Seelsorgebereich C im Dekanat Bonn-Nord ist somit eine in verschiedenen Teilschritten gewachsene Struktur mit sehr unterschiedlichen Ortsteilen, die ihre je eigene Geschichte mitbringen. Diese bisherige Kirchenerfahrungen haben das Denken der Menschen geprägt. Schon die Zusammenlegung der Gemeinden zu einem Seelsorgebereich war kein reibungsloser Prozeß. Diesen Prozeß weiter voranzutreiben nicht nur bis zu einer Entscheidung für eines der vorgegebenen Strukturmodelle, sondern auch in die tatsächliche Umsetzung hinein, ist die größte Zukunftsaufgabe der Gemeinden.

 

Hinweis der Redaktion:
Zwischenzeitlich haben sich die Gemeinden St. Maria Magdalena, St. Michael, St. Peter auf einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat verständigt.
Am 01.Januar 2003 wurde aus diesen Kirchengemeinde die neue Gemeinde St. Maria Magdalena gebildet. Im März 2003 wurde dann auch ein neuer gemeinsamer Kirchenvorstand gewählt.
Ebenfalls am 01.Januar 2003 wechselte St. Hubertus in Ückesdorf von St. Peter zur Kirchengemeinde Christi Auferstehung in Röttgen.

 

(*) Quelle:

Auszüge: Gemeindeanalyse des Seelsorgebereiches C im Dekanat Bonn-Nord  “Pfarreien unterm Kreuzberg”, Juli 2001 durch Sr. Theresia M. Tettling (Seite 13)