19.06.2003

Pfarrverband Bonn - Unter dem Kreuzberg
Die Kirche St. Peter in Lengsdorf

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Die Kirche St.Peter Geschichte und Baubeschreibung
Teil III - Ausstattung

Nach der Restaurierung des Kircheninneren in den 50er Jahren blieben von der neuromanischen Ausstattung des 19. Jahrhunderts nur Kirchengestühle, Taufstein und Erinnerungstafel an die Gefallenen erhalten. Bei der Neugestaltung der Seitenschifffenster durch Glasmaler Anton Wendling wurde die von Architekt Gerhard F. Langenberg vorgegebene Fünfpassform zur Darstellung strahlenförmiger, farbig sehr lebhafte Sterne genutzt. Die kleinen Fenster unter der Orgelempore gestaltete Paul Weigmann. In der Chorapsis zeigen die Fenster den hl. Petrus mit zwei Schlüsseln (symbolisch lösen / binden) und Ketten (Gefangenschaft), den hl. Antonius (2. Pfarrpatron) und die hl. Barbara mit Turm. Die Herausstellung und Verehrung des hl. Antonius und der hl. Barbara sind typisch für den einst landwirtschaftlich und vom Weinbau geprägten Ort.

Fenster in der Westfassade
St.Peter vom Friedhof im Süden der Kirche.
Fächenfenster
Fenster in der Westfassade
(im Turmbereich,
bei den Beichtstühlen)
St.Peter vom Friedhof im Süden der Kirche.
Fächenfenster
im
nördlichen Seitenschiff

Der für viele Bonner Kirchen schaffende Bildhauer und Künstler Hein Gernot fertigte den quadratischen, aus Westerwälder Trachyt hergestellten Hauptaltar, Kreuzweg, Ambo und Osterleuchter. Neuere Anschaffungen sind eine Orgel der Bonner Firma Klais und vier Glocken. Das letzte Ausstattungsstück nach der Renovierung ist das Sakramentshaus, auch eine künstlerische Arbeit von Gernot. Entsprechend der Anregung des II. Vatikanischen Konzils steht es im Bereich des ehemaligen Josephaltars. Auf einer quadratisches Stele mit Dreiviertelsäulen an den Kanten steht der ebenfalls quadratische Tabernakel. das ganze ist m.E. eine Arbeit voller Symbolgehalt. Die Lehre Christe ist als eine unverrückbarer Block dargestellt, uns kundgetan durch die vier Evangelien (vier Dreiviertelsäulen). Die Tabernakelseiten zeigen stilisiert das Pfingstwunder. Darüber das Zelt Gottes unter den Menschen, zugleich Hinweis, dass wir nur Pilger auf Erden sind. Es ist nach vier Seiten geöffnet, d.h. nach allen Himmelsrichtungen, für jeden Erdteil und damit für alle Menschen. Die Krönung dieses Zeltes lässt sich als wegweisender Stern auffassen.

Apsis-Fenster 2. Pfarrpatron Hl. Antonius d. Einsiedler
Apsis-Fenster 1. Pfarrpatron Hl. Petrus mit Schlüssel und Ketten
Apsis-Fenster Hl. Barabara
2. Pfarrpatron
Hl. Antonius d. Einsiedler
Apsis-Fenster
1. Pfarrpatron
Hl. Petrus mit Schlüsseln und Ketten
Apsis-Fenster

Hl. Barbara
Apsis-Fenster

Beim Verlassen der Kirche fällt manchem Betrachter vielleicht an der Nordostecke der Sakristeiwand eine kleine Steinmetzarbeit auf, die Arche Noah darstellend. Mit ihr rettete einst Noah Mensch und Tier über die Sintflut. In die Gegenwart übertragen scheint die Institution Kirche in einem zunehmenden antikirchlichen Zeitalter selbst den Charakter einer Arche zu haben.

Sakristei-Eingang mit Arche Noah (oben rechts)
Arche Noah am Sakristei-Eingang
Apsis von 1224
Sakristei-Eingang mit Arche Noah (oben rechts)
Apsis von 1224

Heribert Faber, Rektor i.R.

Quelle: Pfarrnachrichten "KONTAKTE" Nr. 124, 4/2001 32.Jahrgang Dezember

Bilder: Das schwarz/weiss-Bild gehört zum Artikel von Heribert Faber aus 2001.
Die Farbbilder stammen von Herrn Franz A. Walbröhl, Bonn; erstellt am 11.02.2003.